Schwingstadl – TV Bühler
Detailinformationen zum Schwingstadl sind in unserem Festfüher Online und natürlich vor Ort am Schwingstadl verfügbar.
Artikel in Anzeige-Blatt
Bühler | 13.11.2024 | Quelle: Anzeige-Blatt | Korrigierte Version TVB
Tolle Stimmung und viel Applaus für den «Schwingstadl» des TV Bühler
Dem Bühlerer Turnverein gelang eine in turnerischer, kulinarischer und humoriger Hinsicht herzerfrischende Turnunterhaltung «Schwingstadl». Das Anzeige-Blatt führte sich die Erstaufführung am Freitag zu Gemüte.
«Wie hat dir nun der Turnerabend gefallen?» fragte gegen Mitternacht am Freitag eine vom
Gebotenen sichtlich erhitzte junge Zuschauerin über Wein- und Bierflaschen hinweg ihr Date.
Dieses rang sichtlich um Worte. Es mochte seine erste Turnerunterhaltung gewesen sein,
möglicherweise der entscheidende Abend. Weil über die Lautsprecherboxen eben verkündet
worden war: «Und unseren auswärtigen Gästen teilen wir mit: die erste Bahn fährt morgen
um fünf in der Früh,» suchte sein Hirn nach jener «authentischen Antwort», die den noch
jungen Abend der Krönung zuführen würde.
Das Schwingfest durchdekliniert
«Schwingstadl» war angekündigt worden – ein solches hat der Turnverein Bühler geboten. Mit
viel präzis choreografiertem Körpereinsatz von den kleinsten beiderlei Geschlechts bis zu den
Herren und Damen. Stets gipfelte die von der einführenden Ländlermusik zum klatschbaren
Schlager- oder Technosound wechselnde Turner-Action in atemberaubend komponierten
Schlussbildern. Das Ganze mit witzigen Einspielfilmen gewürzt, vom herzerfrischenden SRF-Moderatorenpaar «Melanie und Michi» begleitet und durch Sketches und Tombola
abgerundet.
Nur alle vier Jahre wird ein solcher Hosenlupf gewagt, was verständlich ist, hält man sich die
Stadl-Architektur vor Augen, die Roland Tanner und sein Team für die drei Vorstellungen in den
Gemeindesaal stellten. Aber beim Programmpunkt sechs, «Festakt», verkündet Präsident
Roman Langenegger (zugleich OK-Präsident) eingerahmt von vier Ehrendamen, in zwei
Jahren, 2026, gelte es das 175-Jahrjubiläum würdig zu begehen. Turnen ist in Bühler Trumpf.
Motivierter Nachwuchs
Mit einem idyllisch herzigen Bild des von Katharina Giger, Seraina Pradella, Susanne Neff und
Celine Schwarzmann geleiteten «Muki/VaKi-Turnen» begann der Abend mit Heimatklängen.
Auf Eltern geschultert oder in Schwedenkastenelementen sanft schwingend präsentierte sich
der quicklebendige Nachwuchs, bevor sich dann die ganze Turnerfamilie auf die Bühne
stellte, um – so soll es bei einem Schwingfest sein – die Nationalhymne anzustimmen. Die von
Stefanie Fuster und Timo Rothmund jeweils trainierte «Jugi Mittel» führte ein fachgerechtes
Einturnen vor. Erst mit kleinem und dann mit einem im dunklen Saal wunderbar leuchtenden
grossen Springseil.
Nationalturnen mit Steinstossen
Von den beiden SRF-Moderatoren «Melanie und Michi» angeleitet konnte das im Saal bei
Siedwurst mit Chäshörnli staunende Publikum auch die Darbietung «Nationalturnen» der von
Marianne Freund geleiteten «Jugi klein» verstehen und würdigen. Insbesondere als sich die
herzigen Jungturner nach anmutigem Reigen ans Steinstossen machten und hierbei
erstaunliche Kräfte bewiesen. Um den Festakt vorzubereiten traten dann die «Rächelilüüt»
mit ihren Reisigbesen auf die Bühne, beim rhythmischen Wischen stets umwuselt von den
«Kitu-Kindern» (Leitung Bea Bätschmann), die todesmutig vom Schwedenkasten auf die dicke
Matte sprangen oder zu quirligen Girlanden sich um den von Jac Mösli gestalteten Brunnen
reihten.
Mädchen schwangen die Fahnen
Am Freitagabend war es das gut gelaunte «Alpsteinblech», welches das Publikum mit
schmissigen Stücken für den herzergreifenden Jodel der Mannen vorbereitete. Am Samstag
übernahm die Rheintaler Musikkapelle «RhiApp» diesen Part. In die danach eingetretene Stille
sprach der Präsident sein Wort.
Die von Melanie Tanner trainierte «Jugi gross Mädchen» zeigte ihre Körperbeherrschung beim
Fahnenschwingen. Aber nicht nur, bald flogen die Erst-Augustfähnchen in die Ecke und zu rassiger Musik zeigten sie turnend und tanzend ihr Können. Es folgte der atemberaubende
«Bankett Service» der «Jugi Getu». Überhaupt der Service! Mit digitalem Tablet bewehrte
Damen nahmen Bestellungen auf, die dann von wieselflinkem Personal mit analogen Tabletts
in den Kategorien Salat, Hauptgang, Pommes und Getränke in Windeseile an die Tische
gebracht wurden.
Erstmals mit SRF in die Dusche
Nach der Pause erfuhr das Publikum vom tragischen Schicksal des Lebendpreises, des Stiers
«Kurai». Er musste notgeschlachtet werden und fand verwurstet den Weg in den
Schwingstadl. Ob dies unserem Gast die Sprache verschlug? Die «Spitzenpaarungen» des
Getu Stein-Bühler liessen die Stimmung im Saal wieder steigen. Die Frauenriege
Aktive (Leitung: Astrid Zuberbühler, Sara Müller und Marianne Freund) zeigte in
wohlgetakteter Armarbeit, wie hinter jedem «Bösen» eine starke Frau ihren Mann steht.
Bauer Grubenmann, des Munis verlustig, erprobte sich im Ehrendamen-Casting, wobei nebst
einer Haslerin auch ein Kerl auf die Bühne durfte.
Dass es der Damen in Bühler hat, bewiesen diese dann gleich selber mit roten Hüten und
Country-Musik zum Line Dance antretend (Leitung: Gabriela Bösch, Livia und Melanie Inauen,
Karin Fässler und Rafaela Neff). Im Schlussgang zeigten dann die Herren trainiert von Urs
Giger und Matias Ulmann bravourös ihr Können am Reck: «Frisch, fromm, fröhlich, frei». Und
vielleicht war es eben doch die frivole Duschszene der «Männerriege Aktiv» geleitet von Peter
Freund und Simon Zuberbühler, welche den auswärtigen Gast sprachlos liess. Oder doch die
Krönungsszene der «Jugi gross Knaben»? Die «Krönung» war der Abend gewiss!